Portraits

Freiwillige im Einsatz

Nachts alleine mit Amphibien

Lena Bühlmann hat an der Universität Zürich Geographie studiert und absolviert zurzeit ein Praktikum bei Pro Natura Aargau. In ihrer Freizeit engagiert sich die 27-Jährige seit einem halben Jahr freiwillig für das Amphibien-Monitoring.

Warum engagieren Sie sich freiwillig für das Amphibien-Monitoring?
Die Natur und Umwelt liegen mir am Herzen und ohne freiwilliges Engagement sind viele  Naturschutzprojekte nicht realisierbar. Aus diesem Grund möchte ich mich freiwillig für die Natur  einsetzen. Zudem interessiere ich mich für Amphibien und möchte mehr über das Monitoring  erfahren. Ich lerne so viel über Amphibien und deren Lebensraum. Ich hoffe, dass ich dieses Wissen mal bei einer späteren Tätigkeit einsetzten kann.

Wie sind Sie Freiwillige vom Amphibien-Monitoring geworden?
Durch ein Gespräch mit einem Mitarbeiter, der mir von diesem Amphibien-Monitoring erzählt hat. Ich kontaktierte danach die verantwortliche Person und konnte kurze Zeit später bereits mit meinen freiwilligen Einsätzen beginnen.

Was sind Ihre Aufgaben während einem freiwilligen Einsatz für das Amphibien-Monitoring?
Ich führe dreimal im Jahr ein Monitoring an zwei Gewässerobjekten (Weiher) durch. Konkret gehe ich zwischen April und Juni in der Nacht vorbei und halte die vorkommenden Amphibien im Protokoll fest. Die letzte Begehung im Juli oder August führe ich bei Tag durch und halte neben den Amphibien auch Veränderungen beim Weiher und bei dessen Umgebung fest.

Welche Eigenschaft sind unerlässlich für Ihre Einsätze?
Am meisten brauche ich sicher Geduld und Ausdauer. Denn nur so kann ich mich auch auf die  Geräusche der Tiere und deren Bewegungen im Wasser konzentrieren. Und es braucht auch ein bisschen Mut, in der Nacht alleine in einem Wald einen Weiher zu beobachten.

Was sind die grössten Herausforderungen bei Ihrem freiwilligen Engagement und für das Amphibien-Monitoring?
Die Tiere lassen sich in den meisten Fällen nicht lange blicken, sprich man kann sich für die  Beurteilung der Amphibienart nicht lange Zeit lassen. Wenn möglich versuche ich jeweils ein Exemplar mit dem Netz zu fangen. So kann ich mir bei der Bestimmung mehr Zeit lassen. Aber natürlich entlasse ich das Tier so schnell wie möglich wieder in die Freiheit. Für das Amphibien- Monitoring oder sowieso für alle Naturschutzprojekte sind die Finanzen eine grosse Herausforderung, da die Budgets jeweils sehr begrenzt sind. Ohne freiwilliges Engagement sind viele Projekte nicht realisierbar. Aus diesem Grund möchte ich jedem, dem es irgendwie möglich ist, sich aktiv für die Umwelt einzusetzen. Wer sich nicht für lange verpflichten möchte, der kann beim Amphibien- Monitoring beispielsweise auch einfach einen eintätigen Einsatz wahrnehmen.

Welche Momente sind für Sie die Schönsten?
Wenn ich eine seltene Amphibienart entdecke oder höre. Letzthin habe ich in der Nacht das Rufen der Geburtshelferkröte gehört, das war sehr aufregend.

Was gibt Ihnen Ihr freiwilliges Engagement zurück?
Ein gutes Gefühl, sich aktiv für die Natur einzusetzen, weil ohne die Kenntnis des aktuellen Zustandes der Amphibien ist deren Schutz und Förderung nicht möglich. Und auch ein gutes Gefühl, im Freien zu sein und Neues zu lernen.