Portraits

Freiwillige im Einsatz

Match: Corona und Freiwilligenarbeit

Das Team der Stiftung Gesundheitsforum Rheinfelden reagierte schnell. Noch bevor der Bundesrat landesweit die Massnahmen für den Lockdown aussprach, rief die Stiftung via soziale Medien zur Hilfe für Risikogruppen und sozial Benachteiligten auf. 

Dem Team war bewusst, was das Corona-Virus und die Massnahmen der Regierung für diese Personen bedeuten werden: Risikogruppen brauchen externe Hilfe und das Leben sozial Benachteiligter könnte durch die Pandemie noch prekärer werden. Überrascht zeigte sich Béa Bieber, StiftungsratsPräsidentin, wie schnell sich Freiwillige und Hilfsbedürftige aus Rheinfelden meldeten. So konnte innert kurzer Zeit ein Netzwerk mit über 90 Freiwilligen aufgebaut werden.

Digital und von Mensch zu Mensch

Freiwillige oder Nachbarn übernehmen Einkäufe und kontaktieren einsame Menschen telefonisch. Ebenso wurde das bisherige Angebot des Hilfswerks Tischlein deck Dich übernommen, da die Abgabestellen schweizweit geschlossen werden mussten. So stellen nun Freiwillige in der Zusammenarbeit mit der Migros und der Bäckerei Rohrer einmal in der Woche Essenspakete zusammen, die von den betroffenen Personen oder Familien abgeholt werden. Zusätzlich können Familien, die ihr Essenspaket abholen kommen, jeweils auch noch kreative Bastelideen und buntes Bastelmaterial gegen die Langeweile mit nach Hause nehmen. Das freiwillige Engagement von Béa Bieber und ihrem Team beansprucht viel Zeit. Nur dank Homeoffice und Software, wie Slack oder WhatsApp, ist die flexible Koordination der Einsätze im Team möglich. Sie achten darauf, dass immer die gleichen Freiwilligen den gleichen Personen helfen, so dass eine soziale Bindung entstehen kann. Besonders wichtig ist dem Team der Stiftung die Beziehungspflege mit den Freiwilligen selbst. Wöchentlich einmal erhalten die Engagierten eine E-Mail, um ihnen für ihren Einsatz zu danken sowie aktuelle Informationen zuzustellen.

Herausforderungen

Die Kontaktpflege mit den verschiedenen Partnerorganisationen wie der Pro Senectute und die Zusammenarbeit mit den Spitälern ist zeitintensiv. Die grösste Herausforderung aber ist es, immer einen Schritt vorauszudenken und das bestmögliche Angebot mit möglichst wenig Kontakt zu schaffen. Das ist der Stiftung bisher gelungen: Das tolle Team, der enge Austausch und die positiven Rückmeldung von Freiwilligen, Hilfsbedürftigen und deren Angehörigen geben Energie, um die ausserordentliche Situation gemeinsam zu meistern. Béa Bieber wünscht sich, dass die Gesellschaft mit der Corona-Krise lernt, dass sich die Freiwilligenarbeit nicht nur auf die Generation 60 plus abstützen kann, sondern, dass es alle Generationen braucht.

Foto: Freiwillige vom Gesundheitsforum Rheinfelden