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Sehr lesenswerte Studie: Die neuen Freiwilligen

Im Auftrag von Migros Kulturprozent verfasste das Gottlieb Duttweiler Institut die umfassende und richtungsweisende Studie "Die neuen Freiwilligen". Diese Pflichtlektüre für alle in der Freiwilligenarbeit Engagierten legitimiert nicht nur die bestehende Arbeit von benevol, sondern fordert uns auch auf, diese auf die neuen Begebenheiten auszurichten.

Die Studie ist sehr lesenswert, zugänglich und attraktiv geschrieben und gestaltet benevol ist überzeugt, dass diese Arbeit das Bewusstsein der Zivilgesellschaft stärken und viel Aufklärung hinsichtlich des Zusammenspiels der Kräfte Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bringen kann. Und sie macht Mut, sich zu engagieren.

Was uns besonders aufgefallen ist:

- Die Bedeutung des freiwilligen Engagements ist unbestritten und eigentlich kein Thema mehr: Es gibt keinen Lebensbereich in der Schweiz, der nicht massgeblich von Freiwilligen, Vereins- und Milizarbeit geprägt ist

- Die Zivilgesellschaft ist die Avantgarde: Dort wird zuerst experimentiert, sobald die Projekte reif sind, tritt der Markt ein und werden anschliessend durch den Staat reguliert

- Freiwilliges Verhalten ist geleitet von Autonomie, sozialer Eingebundenheit und Wirksamkeit.

- Damit Engagement in der Zivilgesellschaft entstehen kann, sind Freiräume notwendig

- Der Staat soll der Zivilgesellschaft mehr vertrauen: Zu viel Regulierungen verhindern Engagement.

-  Paradox: Individualisierung findet statt, aber Sinngebung ist nur im Kollektiv erlebbar. Das führt zu mehr unverbindlicheren und zeitlich befristeten Engagements

- Moderne Freiwilligenarbeit geht nicht ohne Partizipation: Sinnhaftigkeit entsteht, wenn das Individuum das Gefühl hat, den Unterschied zu machen

- New Public Management, das den Bürger als Kunde behandelt, verhindert Engagement und Partizipation

- Viele Menschen engagieren sich nicht, weil sie nicht wissen, wo. Diese Erkenntnis steigert die Bedeutung von Vermittlungsplattformen wie benevol-jobs.ch – die Studie gibt einen sehr guten Überblick über vorhandene Plattformen

- Menschen wollen gefragt werden, ob sie Freiwilligenarbeit leisten möchten

- Die Digitalisierung ermöglicht viel mehr Partizipation, als dies je zuvor möglich gewesen wäre…

- In Ländern mit ausgeprägten Sozialleistungen engagieren sich mehr Menschen freiwillig

Die Studie hat grosse Resonanz in den Medien gefunden:

- Top Online: Neue Freiwillige wollen mitdenken und mitgestalten

- Migros Magazin: Die neue Freiwilligenarbeit

- SRF1 / Treffpunkt: Was brauchen die Freiwilligen der Zukunft?

Die Studie kann auf der Website des GDI kostenlos runter geladen werden.